Die sozialen Netze sind erwachsen geworden und ein bedeutsamer Vermarktungskanal für Events. Stillstand gibt es in der Social Media Landschaft nicht. Nutzung und Formate verändern sich ständig. Aktuell sind Story-Formate (z.B. bei Instagram) heiß, aber auch Podcasts sind (wieder) schwer im Kommen.
Business-Netzwerke und Instagram wachsen, Facebook stagniert auf hohem Niveau. Mit diesen 10 Empfehlungen stellt ihr sicher, dass eure Social Media Aktivitäten nicht zum Groschengrab werden, sondern einen echten Return-on-Investment bieten.
1. Die Kundensicht einnehmen
Welche Netzwerke spielen eine Rolle bei euren Event Teilnehmern? Was nutzen sie wirklich und wie? Das ist natürlich die entscheidende Frage, ob und wenn ja auf welchem Niveau Ihr soziale Netzwerke bedient.
Um dies herauszufinden, gibt es mehrere Wege. Zum einen könnt ihr eure Teilnehmer befragen - vorausgesetzt es existieren gute Datenbanken mit DSGVO-sicheren E-Mail-Adressen (Double-Opt-In). Zum anderen bieten fast alle Netzwerke die Möglichkeit, über die Werbeanzeigenmanager Test-Zielgruppen zu analysieren, je nach Interessensgebieten, Altersgruppen, Regionen… Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt.
Über diese Wege bekommt ihr Daten basierte Erkenntnisse darüber, auf welchen Plattformen Ihr die Kunden am besten erreicht.
2. Zuhören
Bevor man anfängt, wild Content zu posten, sollte man erstmal zuhören. Über welche Themen spricht die Zielgruppe? Welche Hashtags verwendet sie? Wer sind die “Influencer”, die für euch relevant sind?
Wichtige MeinungsmacherInnen findet ihr vorrangig auf den Business Netzwerken (LinkedIn, mit Einschränkungen auch XING), aber auch auf Twitter, Instagram und vor allem YouTube.
Alle Netzwerke bieten die Möglichkeit, nach den für eure Branche relevanten Keywords zu suchen und dann die einflussreichsten Personen sowie die wichtigsten Hashtags herauszufinden. Folgt den Influencern und baut so euer eigenes Netzwerk aus.
3. Gute Planung, richtiges Timing, Frequenz, Ziele und Budget
Was wollt ihr auf sozialen Medien genau erreichen? Sollen neue Teilnehmer gewonnen werden? Sollen Plattformen für das Networking der Teilnehmer geschaffen werden? Soll die Reichweite der Veranstaltung und damit ihre Relevanz gesteigert werden? Alles beginnt mit klaren Zielvorstellungen.
Schnell hat man sein Pulver verschossen, wenn man ohne Planung anfängt. Dabei kommt es gerade bei Plattformen wie Instagram oder Twitter darauf an, nicht nur sporadisch, sondern möglichst durchgängig präsent zu sein.
Überlegt euch eine gute Postingfrequenz, die ihr auch halten könnt. Probiert verschiedene Postingzeiten aus, um herauszufinden, wann ihr eure Zielgruppe am besten erreicht.
Und vor allem: Für Event- und Business-Profile läuft auf Facebook, Instagram, XING und Co. kaum noch etwas ohne begleitende Werbung. Für eure Social Media Kampagne sollte also von Anfang an auch ein Budget für “gesponserte Posts” eingeplant werden.
4. Authentischer Content
Wichtiger noch als Hochglanzfotos und polierte Videos sind authentische Inhalte mit hoher Relevanz für Eure Zielgruppe. Ein Smartphone Video von mit einer kurzen, knackigen Botschaft einer Expertin, die auf eurer Konferenz auftritt, kann spannender sein als ein aufwändiges Imagevideo.
Präsentiert euch auch selber - als Event VeranstalterIn oder Kongress MacherIn spielt ihr eine große Rolle für die Glaubwürdigkeit und Positionierung Eurer Veranstaltung. Also zeigt euch auch persönlich, damit sich die Teilnehmer ein Bild von euch und eurem Team machen können.
5. Geben statt nehmen
Wer immer nur eigene (Verkaufs-)Botschaften postet, wird sicher nicht erfolgreich sein. Zeigt Anerkennung durch Re-Posts, Likes, Kommentare - so wächst eure Community und ihr werdet als Multiplikatoren ernst genommen.
6. Die richtigen Plattformen wählen
Im Conversation Prism von Brian Solis sind eine Vielzahl an sozialen Netzwerken abgebildet. Natürlich könnt ihr nicht alle davon bedienen. Wenn ihr euch aber für eine oder mehrere Plattformen entscheidet, dann sollten diese auch ganz und nicht halbherzig bespielt werden.
Für Instagram heißt das zum Beispiel, dass man an Storys nicht vorbeikommt. Wer Instagram als Kanal für sich wählt, sollte sich also mit den schnelllebigen Story-Formaten beschäftigen und wie man diese richtig einsetzt (Overlays, Tags, 15-sekündige Videoclips, Emojis, Umfragen, Boomerangs, Superzooms etc. etc….).
Für eine Business-Plattform wie LinkedIN, die auf persönlichen Profilen basiert, braucht es ebenfalls eine Strategie, die dann auch Aktivitäten in relevanten Gruppen, das Schreiben von Artikeln, Posting von Videos und dergleichen umfasst.
7. Starke visuelle Inhalte
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Und Video schlägt Bild. Diese einfachen Formeln gelten auch auf Social Media. Gerade Bewegtbild wird immer relevanter und sollte in keiner Social Media Strategie fehlen. Dabei gilt zumeist: Je kürzer, desto besser, gerade auf Facebook, Instagram oder Twitter. Bei YouTube kann man etwas länger werden, aber dann müssen die Clips nicht nur unterhaltsam sein, sondern einen klaren Mehrwert bieten - im Sinne von Tutorials oder How-To-Videos.
8. Hashtag(s) verwenden
Es sollte mittlerweile selbstverständlich sein, aber dennoch gibt es viele Events, die keinen klaren Hashtag kommunizieren und einsetzen. Ein Event-Hashtag sollte kurz, prägnant und intuitiv verständlich sein. Gleichzeitig einzigartig, so dass man nicht mit anderen Veranstaltungen oder Themen in die Quere kommt.
Hört sich einfach an, verlangt aber dennoch eine gewisse Recherchezeit, vor allem auf den Kanälen Instagram und Twitter, um den optimalen Hashtag zu finden.
Alle eure Beiträge sollten mit dem Hashtag versehen sein, aber er gehört auch auf die Website, auf Printmaterialien oder in die Teilnehmer-E-Mail.
9. Vor Ort: Social Media Wall kuratieren
Mit einem guten Event Hashtag ist es dann auch möglich, die Teilnehmer vor Ort mittels einer Social Media Wall am Geschehen in den sozialen Netzwerken teilhaben zu lassen. Dafür bieten sich Services wie www.walls.io an, bei dem bereits in der kostenlosen Basisversion Posts moderiert werden können, in dem unpassende oder themenfremde Posts aussortiert werden.
10. Rechtliche Rahmenbedingungen beachten
Durch die veränderten Datenschutzregelungen (DSGVO) und immer ausgefuchstere Technologien zur Gesichtserkennung hat sich die Lage verändert, was Fotos und Videos von Events angeht. Und die sind für eine Social Media Berichterstattung von einem Event einfach nun mal nötig!
Auch wenn sich die Experten noch längst nicht alle einig sind, was das genau für Fotos und Videos von Events bedeutet, so gibt es doch einige Hinweise, die befolgt werden sollten.
Zum einen sollte in die Teilnahmebedingungen aufgenommen werden, dass auf der Veranstaltung Fotos und/oder Videos von Sprechern und Teilnehmern angefertigt werden, mit dem Zweck, diese auf Social Media zu posten und somit die Veranstaltung selber bzw. Folgeveranstaltungen zu bewerben. Immer verbunden mit der Möglichkeit, den Veranstalter darüber zu informieren, wenn man nicht auf Fotos oder Videos erscheinen möchte.
Darüber hinaus macht es Sinn, dies auch nochmals vor Ort auf Infotafeln zu verkünden.
Schließlich muss auch im Nachhinein sichergestellt werden, dass Fotos oder Videos von Social Media gelöscht werden können, wenn die abgebildeten Personen dies wünschen.
Im Zweifel sollte der betriebliche Datenschutzbeauftragte ins Boot geholt werden, damit es keine Schwierigkeiten gibt.
Fazit
Social Media sind für die Bewerbung von Events und die Berichterstattung von Veranstaltungen unverzichtbar. Richtig eingesetzt, erhöhen Sie die Reichweite und Relevanz eurer Veranstaltungen - und führen auch zu mehr Umsatz.